OH GOD ; I TRIED ; AM I LOST IN YOUR EYES ?

hi Leute, der schreiber dieses blogs ist nicht mehr am leben, aber ich lasse hier vielleicht ab und an mal was durchblicken. abgesehen davon lasse ich aber alle seine posts usw. unangetastet.
ich vermisse dich, nic. in liebe, bones.

Sonntag, 13. Mai 2012

Wie ein Schlag ins Fensterglas.

Natürlich hätte ich vorher schon wissen müssen, dass ich nicht ganz ungeschoren davon kommen kann. Ich sitze ahnungslos an meinem Fenster, die Knie angezogen, den Blick nach draußen gewandt und schaue dem Sturm dabei zu, wie er in den Baumkronen wühlt. Es ist aufreibend und beruhigend zugleich, und immer wieder versuche ich, zwischen dem heftigen Sturm da draußen und meinem Leben in mir drinnen keine Parallelen zu ziehen - aber es geht einfach nicht. Da ist zu viel Vergleichbares, zu viel, das zueinander passt.
Ich denke mir gerade, dass sich der Wind zumindest etwas gelegt hat, seit ich wieder zu Hause bin, da klopft es an der Tür. Es ist weniger der Umstand, dass es sich bei der hereinkommenden Person um Letty handelt, der mich beunruhigt, als dass sie angeklopft hat.
Sie hat auf meine Erlaubnis gewartet, sie hat gezögert. Das hat sie vorher nie gemacht - vorher, bevor man mich für eine Woche von ihr weggesperrt hat. Ich sollte es natürlich positiv sehen - dass sie meine Privatsphäre respektieren will. Dass sie mich nicht überraschen will. Dass sie höflich sein will.
Aber wie viel höfliche Zurückhaltung verträgt eine Zwölfjährige, die eigentlich sorglos in mein Zimmer platzen sollte, laut lachend und ohne mögliche Angst davor, dass sie mir mit etwas, das sie tut, schaden könnte? Ich sehe sie an, ich weiß sofort, dass sie etwas bedrückt.
Es mag egoistisch klingen, aber ich bin mir sicher, dass es mich betrifft.
Ich mache die Kindheit meiner kleinen Schwester mit jedem Tag kaputter.

Letty weiß, dass ich noch an Cilli hänge. Sie weiß, dass die mich immer wieder hinhält, und sie findet, ich sollte dieses Mädchen vergessen. Das finde ich auch. Und ich kann nicht. Und ich finde es genau so furchtbar wie sie, dass ich ihr nicht sagen kann, wie sehr es mich aufregt, dass sie für mich weiterhin wie ein Phantom bleibt.
Wenn Cilli mich anruft, dann unterdrückt. Dann so, dass ich nie antworten könnte.
Sie hat mich vollkommen unter ihrer Kontrolle, ist gleichzeitig aber unerreichbar für mich - und mir ist alles, sogar das, lieber, als wenn ich nie mehr mit ihr reden dürfte.

Das Gefühl ist vergleichbar mit dem, wenn man ein Knie in die Magengegend gestoßen bekommt. Sekundenlang wage ich es nicht zu atmen, zu blinzeln. Was Letty mir beichtet, bestätigt genau das, was ich bereits befürchtet hatte. Dabei hatte ich so darum gefleht, dass es nicht passiert!
Cilli hat angerufen, während ich eine Woche fort war. Tonlos schaffe ich es, zu fragen, was Letty ihr gesagt hat. Sie blickt mich gequält an. "Die Wahrheit", bringt sie irgendwie hervor, und plötzlich habe ich das irrsinnige Bedürfnis, irgendwas irgendwo runter zu werfen.
"Und ich hab' ihr gesagt, dass sie dich in Ruhe lassen soll, verdammt!", höre ich noch, bevor ich aus der Wohnung gestürmt bin.

Wo ist vorne, wo ist hinten? Ich kann so schwer mit mir selber leben.
Wer ist jetzt der oder die Böse - meine Schwester, die mir nur helfen will? Das Mädchen, dem ich verfallen bin?
Am einfachsten ist es, sich selbst zu verurteilen.

Die stärkste Liebe ist immer die, die nicht erwidert wird.

10 Kommentare:

  1. Oh, entschuldige! Natürlich sollst du erst einmal Zeit dafür haben, das zu verarbeiten, anstatt neugierige Leser daran teilhaben zu lassen! Hab ich nicht dran gedacht, sorry :/. Und das mit Cilli, mh, vielleicht ist es besser so. Sei deiner Schwester dankbar, dass sie das übernommen hat, was du hättest tun sollen, damit du versuchen kannst, weiterzuleben. Ohne sie! Es ist schwer, das weiß ich, ich hab da auch Erfahrungen drin. Aber vielleicht weißt du auch, dass es einfach das Beste ist für dich. Und es sollte bei dir in nächster Zeit wirklich nur um dich gehen!

    Danke für den Zuspruch bezüglich meiner Diät, ich hoffe, ich enttäusche mich nicht wiedermal. Aber das hat man ja alles selber in der Hand :) Wünsche dir auch einen schönen Start in die neue Woche!

    Alles Liebe,
    Ewa ♥

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  2. Gerne und das werde ich bestimmt :)
    Dankeschön ♥

    Liebe Grüße :)

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  3. Verurteile dich nicht selbst... Das ist das schlimmste was man tun kann. Man drückt sich selbst immer tiefer, bis man nicht mehr atmen kann.

    Ja, der GEburtstag war ganz nett c:
    Aber gut gehts mir nicht so ._.

    Ich hoffe die Woche war nicht ganz so schlimm?

    Lg Mina
    <3

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  4. Ich bin auch sehr froh, dass ich aus dem Tief wieder herausgekommen bin :)

    Nic, du bist stark, das weiß ich. Ich weiß, dass du es schaffen kannst! Du hast doch den Willen zum Leben, du bist jetzt den ersten Schritt gegangen, jetzt musst du den zweiten Gehen. Wie ist das? Wer A sagt, muss auch B sagen?
    Ich glaube an dich, so wie du an mich glaubst, denn ich weiß, dass du stark bist.

    Sich selbst zu verurteilen ist immer der einfachste Weg, aber der richtige nicht immer. Du kannst immer dir die Schuld geben, auch wenn es nicht so ist.
    Cilli ist definitiv die, die die Schuld trägt. Und sie wird mir immer unsympathischer, was bildet die sich eigentlich ein?

    Auch wenn ich dir sage "Vergiss sie", ich weiß, dass es nicht so einfach ist und das es dir gar nichts bringt, wenn ich dir sage, was du tun sollst...
    Ich wünschte dieses Mädchen könnte aus deinem Leben verschwinden, immer wenn du von ihr schreibst hinterlässt es bei mir einen... bitteren Beigeschmack, etwas Trauriges.

    Liebe Grüße,
    Laura

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  5. Lieber Nic,

    ich freue mich, dass ich wieder deine einzigartigen Blog-Einträge zu lesen bekomme.
    Wahrscheinlich kann keiner nachvollziehen, was bei dir gerade im Kopf vorgeht. Du hast sicherlich viele Eindrücke zu verarbeiten.
    Ich hoffe sehr, dass du es schaffst, deine Gedanken zu ordnen.

    Danke, dass du dich so sehr für mich freust :)
    Das baut mich sehr auf und gibt mir Kraft und Energie an mich zu glauben und mich an meine Ziele zu halten.
    Wenn ich wenigstens nur annähernd so aufbauend schreiben könnte wie du es tust, hätte ich ein besseres Gefühl dir zu antworten.
    Ich erachte mein Geschriebenes als teilweise sehr inhalts- und bedeutungslos...
    Soweit es geht, passe ich auf mich auf und hoffe, dass du das Gleiche machst =)

    Ich wünsche dir viel Kraft und sende dir einen herzlichen Gruß :)
    Emma

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  6. Hey Nic,

    Ja ich weiß auf jeden Fall was du meinst.

    Manchmal wünschte ich sie würde es tun. Ich bin meistens eine echte Katastrophe als Tochter!

    Es ist echt mies was deine Exfreundin für ein "Spiel" mit dir spielt. Es ist wahrscheinlich besser das sie weiß das es dir nicht gut geht. Deine Schwester scheint echt zu merken was dir schadet. Auch wenn es schwer fällt dass zu glauben, es ist bestimmt das Beste für dich.

    Liebe Grüße

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  7. Danke.

    Schön, dass du wieder da bist. Unschön, dass du noch so sehr an Cilli hängst und nicht loslassen kann, denn scheinbar ... ja, scheinbar spielt sie wirklich nur mit dir. Oder deinen Gefühlen. Aber erst mal gut, dass es dir gesundheitlich etwas besser geht. Ich hoffe, es geht weiter bergauf und du verlässt den Weg der Besserung am besten erst mal gar nicht. :D

    Was meinst du genau?
    Aber ja, kannst du.
    Grüße.

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  8. dein Blog est echt toll!! du schreibst verdammt schön hast aufjedenfall ne neue Leserin;)!

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  9. ein gefühl von wärme strahlte deine zeilen aus. der regen zog weiter, und ich konnte mich herauslehnen und den ausblick des lebens genauer betrachten.
    ich hätte nie gedacht, dass jemand mich für meine worte bewundert, die tief in meiner seele schlummern. ich bin nicht die beste schreiberin, deswegen brauchst du nicht all zu viel von meinen texten erwarten. meine gedanken triefen nur von melancholie, und den ängsten des lebens. ich hoffe, ich ziehe dich damit nicht runter. so etwas möchte ich auf keinen fall.
    ich werde meinen weg gehen, einen kleinen schritt vor den anderen machen. ich möchte nicht stehen bleiben, das ist nicht meine art. aber bitte geb die hoffnung bei dir selbst auch nicht auf. du hast mir so viel mut gemacht, mir deine wörter geschenkt, und ich würde mir einfach wünschen, dass du auch ein weg aus diesem irrgarten, was sich leben nennt, findest. ich würde dir gern beistehen, dir wieder aufhelfen wenn dir steine den weg beschweren. doch ich kann nur hoffen, dass ich dich irgendwie mit meinen wörtern erreichen kann, dir mut zu besprechen kann. du bist nicht alleine. nie wirst du das sein.

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